Nachlass und Erbschaft

Erben und Nachlass

Nachlass planen – Eine Nachlassplanung gibt Sicherheit

Viele machen sich zum Pensionierungszeitpunkt oder kurz davor zum ersten Mal Gedanken darüber, wie sie ihren Nachlass beim Ableben verteilen möchten. Bei Ehepaaren mit Kindern ist die Absicherung des Ehegatten vielfach oberstes Ziel. Viele Ehepaare möchten ihre Kinder zwar voll begünstigen, aber erst wenn beide Ehepartner verstorben sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die individuellen Ziele zu erreichen. Die einzelnen Instrumente sind je nach Ausgangslage mehr oder weniger geeignet, um die gewünschte Verteilung des Vermögens zu erzielen. Nicht selten reicht ein rechtsgültiges Testament aus, das ohne viel Aufwand selbständig verfasst werden kann. Bei allen Massnahmen müssen jedoch die Pflichtteile eingehalten werden.

Nachlassthemen

Ohne Nachlassplanung kommen die gesetzlichen Quoten zur Anwendung

Wird von einem Erblasser vor seinem Tod nichts unternommen, kommen die gesetzlichen Quoten zur Anwendung. Gerade bei höheren Vermögen oder komplexer Ausgangslage (Geschäftsübergabe, Kinder aus mehreren Ehen, Liegenschaften etc.), gibt es einiges zu beachten und verschiedenste Möglichkeiten und Instrumente, den Übergang des Nachlasses zu organisieren.

Kostenloses Seminar „Ehegüter- und Erbrecht“

Das Seminar ist für Teilnehmer gedacht, welche sich bisher noch wenig mit der Nachlassregelung beschäftigt haben. Ziel des Referats ist, eine Einführung in die Thematik Erbrecht und Güterrecht zu vermitteln und Ansätze zur Regelung der eigenen Erbschaft aufzuzeigen. Das Seminar ist kostenlos und findet in unseren Räumlichkeiten an der Schweizergasse 6 in Zürich statt.

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Fragen und Antworten

  1. Ich bin Kinderlos. Meine zukünftige Frau hat einen Sohn aus erster Ehe. Was erbt der Stiefsohn nach ihrem Tod? Ist es die Hälfte der Errungenschaft meiner Frau? Falls ja, wie könnte dieser Anteil verringert werden, damit ich nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten würde. Würde allenfalls ein Ehevertrag (Gütertrennung) meine Situation verbessern?

    1. Ohne Regelung erbt Ihr Stiefsohn die Hälfte des Nachlassvermögens seiner Mutter. Das Nachlassvermögen setzt sich aus der hälftigen Errungenschaft sowie aus dem Eigengut der Verstorbenen zusammen. Welche Lösung für Sie geeignet ist, ist von der Zusammensetzung des Vermögens (Eigengut und Errungenschaft) abhängig. Neben eines Ehevertrages wäre ein Erbvertrag eine weitere Option. Welche der verschiedenen Varianten für Sie geeignet ist, klären Sie am besten mit einer Fachperson ab.

  2. Vorab : Unsere Eltern sind vor 32 Jahren Mutter und vor 10 Jahren Vater verstorben…. Meine Schwester geb.1958 ist im Februar 2021 verstorben. Ihr Sohn und Ihre Tochter haben die Erbschaft ausgeschlagen. Jetzt bekam Ich, die Schwester geb 1954 ein Schreiben vom Amtsgericht das ich als Erbin in Betracht käme. Werde das Erbe auch ausschlagen. ( habe einen erwachsenen Sohn) Meine verstorbene Schwester und ich haben auch noch drei Brüder . Jetzt meine Frage: Ich schlage Erbe aus… wär sind die nächsten Erben ? Mein Sohn oder meine Brüder ?

    1. Schlagen die Kinder Ihrer verstorbenen Schwester die Erbschaft aus, geht die Erbschaft an die nächsten gesetzlichen Erben (= Geschwister) über. Somit wäre das Erbe unter Ihren drei Brüdern und Ihnen zu verteilen (= jeder erhält ¼). Schlagen Sie Ihre Erbschaft aus, rückt auf diesem Teil Ihr Sohn in der Erbfolge nach. Möchte er die Erbschaft nicht antreten, muss er seinen Anteil ebenfalls ausschlagen.

  3. Frau, 2. Heirat mit 54 Jahren, 3 erwachsene Kinder aus 1. Ehe. Ehemann, auch 2. Ehe , 2 erwachsene Kinder aus 1. Ehe , besitzt Haus. Frau verzichtet auf Anspruch an Haus bei Ableben des Gatten.( z.Z. nur mündliche Vereinbarung).
    Frau pensioniert sich mit 61 J. und macht 70% Vorbezug der PK mit Einverständnis von Ehegatte. Frau möchte nach ihrem Ableben ihre 3 eigenen Kinder allein begünstigen, falls vom Vorsorgevermögen noch etwas übrig bleibt. Sie hat seit ihrem 18. Lebensjahr bis zum 54. Lebensjahr alleine in die PK einbezahlt und möchte derzeitigen Ehemann nicht begünstigen. Es besteht kein Ehevertrag.

    1. Der Ehegatte ist pflichtteilsgeschützt. Soll der Ehepartner rechtlich bindend auf seinen Pflichtteil verzichten, ist dazu ein öffentlich beurkundeter Erbvertrag nötig. Mit dem Erbvertrag können Sie die von Ihnen angedachte Erbteilung verbindlich regeln.

  4. Ist ein Erbschein in jedem Falle einer Erbschaft notwendig oder gibt es Ausnahmeregelungen bei sehr kleinen Erbschaften?

    1. Der Erbschein ist oft notwendig, um über die Erbschaft verfügen zu können, besonders über Konten oder Grundeigentum der verstorbenen Person.

  5. Guten Tag, wir sind 3 Geschwister. Mein Bruder und mein Schwager haben 2013 den Hausteil mit 3 Wohnungen von meinen Eltern abgekauft.Das Haus hat 2 verschiedenen Parteien à je 3 Wohnungen gehört. Meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester und ihr Mann haben diesen Verkauf/Kauf ohne mein Wissen getätigt. Erst 2015 habe ich per Zufall davon erfahren. Im Oktober 2020 ist nun unser Vater verstorben. Aus den Kaufverträgen kann ich entnehmen, dass die Immobilie nicht geschätzt wurde und meines Erachtens zu einem viel zu günstigen Preis an meinen Bruder und meinen Schwager verkauft wurde. Da ein grosser Teil des Geldes aus dem Verkauf auf dem Konto meiner Eltern nicht mehr vorhanden ist würde ich gerne folgendes wissen.
    1. Durfte der Verkauf ohne mein Wissen getätigt werden. 2. Hätte eine Schätzung der Immobilie erfolgen müssen. 3. Kann ich eine Schätzung im Nachhinein beantragen lassen und auf welchen Zeitpunkt. 2013 oder 2020. 4. Muss ich jetzt einfach auf den mir eigentlich zustehenden Drittel des Erbes der Immobilie verzichten nur weil das Geld nicht mehr vorhanden ist.

    1. Ja, Ihre Eltern können zu Lebzeiten frei über ihr Vermögen verfügen. Auch ein Verkauf einer Liegenschaft an einen Miterben ist ohne Rücksprache mit den anderen Erben und auch ohne Verkehrswertschätzung zulässig. Ist einer der Erben der Auffassung, dass der vereinbarte Wert zu tief ausgefallen ist, kann dieser bei der Erbteilung eine Herabsetzungsklage einreichen.

  6. Ehepaar in 2.Ehe verheiratet. Jeder Ehepartner hat 2 Kinder aus erster Ehe. Wir haben gemeinsam eine Eigentumswohnung im ME (je 1/2). Nun wollen wir einen Erbvertrag aufsetzen und darin folgendes festlegen: Beim Tod des Erstversterbenden geht die Eigentumswohnung an den überlebenden Ehegatten, wird noch nichts vererbt. Erst beim Tod des Zweitversterbenden wird der Gewinn aus der Wohnung an die Erben des Erstverstorbenen und an die Erben des Zweitverstorbenen zu gleichen Teilen vererbt. Ist das rechtlich machbar oder gibt es event. eine bessere Lösung?

    1. Stimmen Ihre Kinder dieser Lösung zu, ist die gewünschte Lösung umsetzbar. Der Erbvertrag erlangt seine Gültigkeit aber nur, wenn der Vertrag öffentlich beurkundet wird und die Kinder dieser Lösung zustimmen. Ob die gewünschte Lösung zu Ihrer Situation und Zielsetzungen passt, lassen Sie am besten durch eine Fachperson klären.

  7. Wenn meine Mutter Ihre Liegenschaft an uns Kinder verkauft und sie wird nach dem Verkauf innerhalb von 10 Jahren pflegebedürftig und finanziell unterstützungsbedürftig. Ist es richtig, dass die Kinder (je nach Einkommen) sodann zur Unterstützung verpflichtet werden können? Wäre diese Unterstützungs-Pflicht durch die Kinder hinfällig, wenn der Liegenschaftsverkauf an die Kinder weiter zurückliegen würde als 10 Jahre?

    1. Die gesetzliche Unterstützungspflicht besteht unabhängig davon, ob die Eltern ihren Kindern bereits Geld abgetreten haben oder nicht. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der/die Unterstützungspflichtige in finanziell günstigen Verhältnissen lebt. Gemäss Richtlinien der SKOS sollte eine Prüfung der Beitragspflicht aber erst ab einem gewissen Einkommen (inkl. Vermögensverzehr) erfolgen (für alleinstehende: CHF 1200’000, für verheiratete: CHF 180’000).

  8. Ich 63 Jahre alt bin seit 2004 geschieden und habe aus dieser Ehe 2 Kinder beide Volljährig. Jetzt lebe mit meiner Lebenspartnerin zusammen (nicht eigetragen) seit 13 Jahren in meinem abbezahlten Haus, die PK-Gelder habe ich auf 2 Freizügigkeitskonten deponiert und werde diese mit 69 und 70 Jahren beziehen, nun lebe ich vom Erspartem und ab 65 Jahren zusätzlich noch mit der AHV.
    1. Wie muss ich vorgehen im Testament so dass meine Lebenspartnerin
    den maximal möglichen Teil erbt mit dem neuen Erbrecht 2021?
    2. Mit wie viel Steuern Abgaben muss die Lebenspartnerin rechnen im
    Kanton Aargau? Bei den Kindern fallen keine Steuern an soweit ich
    informiert bin.

    1. Sie setzen Ihre Kinder im Testament auf den gesetzlichen Pflichtteil und weisen die freie Quote Ihrer Lebenspartnerin zu. Die Kinder bezahlen im Kanton Aargau keine Erbschaftssteuern. Lebenspartner sind im Kanton Aargau nicht von der Erbschaftssteuer befreit. Die Höhe der anfallenden Erbschaftssteuer ist von der Höhe der Erbschaft abhängig.

  9. Meine Frau und ich haben 1998 beide in 2. Ehe geheiratet. Sie brachte 2 (volljährige) Kinder in die Ehe, ich eines (ebenfalls volljährig). Wir selber blieben kinderlos. Im Jahr 2019 ist meine Gattin ver-storben. Nun beanspruchen ihre Kinder aus erster Ehe den Anteil aus dem Erbgut meiner verstorben Frau. Dieses setzt sich wie folgt zusammen:
    Pensionskassengelder aus der Scheidung meiner Frau im Jahre 1996 Verkauf einer Immobilie im Jahre 2008 aus dem Erbe der verwitweten Schwiegermutter
    Die beiden Stiefkinder sind nun der Meinung, dass sie vollen Anspruch auf diese beiden Posten ha-ben. Ich hingegen vertrete die Ansicht, dass mir als Witwer 50% zustehen, die anderen 50% sich die beiden Kinder zu je 25% zu teilen haben.

    1. Bevor das Nachlassvermögen bestimmt werden kann, gilt es zuerst die güterrechtliche Auseinandersetzung vorzunehmen. Falls Sie keinen Ehevertrag abgeschlossen haben, unterstehen Sie dem ordentlichen Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung. Dabei wird zwischen Eigengut und Errungeschaft unterschieden. Gelder, welche in die Ehe eingebracht werden oder aus Erbschaft / Schenkung zugeflossen sind, stellen Eigengut dar und fliessen direkt in den Nachlass.

      Als Ehegatte steht Ihnen ohne Testament die Hälfte des Nachlassvermögens zu. Die andere Hälfte geht zu gleichen Teilen an die Kinder Ihrer verstorbenen Gattin. Somit ist Ihre Auffassung korrekt.

  10. Mein Mann, mit dem ich in seiner 3. Ehe verheiratet war ist kürzlich verstorben. Ich bin einiges kjünger als mei verstorbener Mann unnd habe seit 23 Jahren eine mit meinen Einkünften finanzierte gebundene Vorsorge-Versicherung (3a), die nächstes Jahr, da ich 64 Jahr alt werde, zur Auszahlung gelagt. Gehört dieses Geld, nun in die Errungenschft? Das Erbschaftsamt sagt, ich müsste diese Versicherung angeben, obwohl ich Versicherugsnehmerin und Begünstigte bin und das Kapital erst nächstes Jahr zur Auszahlung gelangt (fester Abschluss per Alrter 64).

    1. Wenn Sie keinen Ehevertrag abgeschlossen haben, unterstehen Sie dem gesetzlichen Güterstand der Errungeschaftsbeteiligung. Bei diesem Güterstand wird zwischen Eigengut (Vermögenswerte, welche in die Ehe eingebracht wurden und erhaltene Schenkungen/Erbschaften) und der Errungenschaft (während der Ehedauer gemeinsam angespartes Vermögen) unterschieden. Verstirbt einer der Ehegatten erfolgt eine güterrechtliche Auseinandersetzung. Neben dem Eigengut des Verstorbenen fällt auch die Hälfte der Errungenschaft in den Nachlass des Verstorbenen. Falls Sie Ihre Säule 3a (teilweise) während der Ehedauer angespart haben und Sie keine güter- oder erbrechtlichen Vorkehrungen getroffen haben, gehört zumindest ein Teil des angesparten Säule 3a-Guthabens in die Errungenschaft.

  11. Unser Vater hat einige Aktien / Wertpapiere hinterlassen. Drei von sieben Kindern übernehmen die Aktien. Die Erbmasse wird auf alle sieben gleich verteilt. Welcher Stichtag der Aktie ist relevant für die Abrechnung, der Todestag des Vaters, die Umschreibung der Aktie oder Stichtag vor der Auszahlung des Erbes?

    1. Grundsätzlich steht es den Erben frei, sich auf einen Bewertungszeitpunkt (z.B.: per Todestag, per Teilungsdatum usw.) und die Bewertungshöhe zu einigen. Ist keine Einigung möglich, gilt der Marktwert im Zeitpunkt der Erbteilung.

  12. Meine Ehefrau hat neben dem Schweizerpass noch eine weitere Staatszugehörigkeit. In ihrer Heimat leben die Mutter und 2 Halbbrüder. Was bedeutet dies im Falle ihres Todes hinsichtlich der Erbeitlung. Ist nur das Schweizerrecht anwendbar oder auch dasjenige des anderen Staates?

    1. Die Nachlassaufteilung eines Verstorbenen mit letztem Wohnsitz in der Schweiz untersteht grundsätzlich dem schweizerischem Erbrecht. Ausländer (ohne Doppelbürgerschaft Schweiz) können ihren Nachlass in einer letztwilligen Verfügung aber dem Recht des Heimatsstaates unterstellen. Da Ihre Frau die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzt, kommt somit das Schweizer Erbrecht zur Anwendung.

  13. Mein Vater ist vor der Pensionierung verstorben. Keine Partnerin oder Ehefrau vorhanden. Jetzt wird das Todesfallkapital an meine Schwester und an mich ausgezahlt. Gehört jetzt das Geld zur Erbmasse? Wie hoch ist der bezahlte Betrag? Und muss der Betrag versteuert werden? Vielen Dank für ihre Antwort.

    1. Stammt die Leistung aus der beruflichen Vorsorge, fällt die Auszahlung grundsätzlich nicht in die Erbmasse. Auf der Auszahlung wird aber eine Steuer erhoben. Stammt die Auszahlung aus einer reinen Risikoversicherung (ohne Sparprämie/Rückkaufswert) gehört die Leistung grundsätzlich ebenfalls nicht zur Erbmasse. Hatte die Versicherung vor der Auszahlung aber einen Rückkaufswert, ist dieser Wert beim Erbvermögen mitzuberücksichtigen.

  14. Meine Mutter verstarb 2019. Zu dem Erbe gehörte eine Auszahlung einer Pensionskasse. Nun habe ich meinen Steuerbescheid für 2019 bekommen und soll dafür jetzt Steuern nachzahlen. Ist das Richtig? Ich bin Hausfrau (nicht berufstätig).

    1. Ja. Kapitalauszahlungen aus der Pensionskasse unterliegen einer Kapitalauszahlungssteuer.

  15. nach dem Tod meines Ehemannes wurde durch Erbvertrag alles mir zugesprochen. Mein Sohn ist verstorben (2 Kinder), nun möchte ich meine 2 Töchter als Haupterben einsetzen und die 2 Grosskinder auf den Pflichtteil setzen. kann ich das so in einem Testament verfassen?

    1. Ja. Sie können in einem Testament die Nachkommen Ihres Sohnes auf den Pflichtteil setzen und die damit frei gewordene Quote an Ihre beiden Töchter zuweisen.

  16. Ich habe ihre Antwort vom 29. Januar 2020 mit grossem Interesse gelesen: Nach der Auszahlung zählt das Pensionskassenguthaben zur Erbmasse. Falls Sie die Pensionskassengelder vor der Heirat erworben haben, zählen diese zum Eigengut. Wurde das Pensionskassenkapital während der Ehedauer angespart, ist es der Errungenschaft anzurechnen. Bezieht sich diese Aussage auf die Rechtsprechung?

    1. Welche Vermögenswerte Eigengut darstellen und welche der Errungenschaft hinzu zu zählen sind, ist im ZGB geregelt. Gemäss Art. 197 A gelten Vermögenswerte, welcher ein Ehegatte während der Dauer des Güterstandes entgeltlich erwirbt, als Errungenschaft. Art. 200 ZGB führt weiter aus, dass Ansprüche als Eigentum zu beweisen sind. Kann dieser Beweis nicht erbracht werden, wird Miteigentum beider Ehegatten angenommen. Vorbehalten bleibt eine andere Regelung der Ehegatten in einem öffentlich beurkundeten Ehevertrag.

  17. Meine Frau und ich sind beide pensioniert. Wir haben 4 erwachsene Söhne und haben den Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung.

    Ich habe einen Viertel der Pensionskasse als Kapital bezogen, den Rest als Rente. Falls ich zuerst sterbe: Fällt dieses Kapital in die Erbmasse oder gehört es meiner Frau? Gehört es zu meinem Eigengut oder zur Errungenschaft?

    1. Nach der Auszahlung zählt das Pensionskassenguthaben zur Erbmasse. Falls Sie die Pensionskassengelder vor der Heirat erworben haben, zählen diese zum Eigengut. Wurde das Pensionskassenkapital während der Ehedauer angespart, ist es der Errungenschaft anzurechnen.

  18. mein Bruder und seine Frau haben zusammen 4 Kinder, 1 Kind hat seine Frau in die Ehe gebracht, mein Bruder hat es nicht adoptiert, sie haben einen Ehe- und Erbvertrag. Wie ist dies, wenn mein Bruder zuerst stirbt, fällt das Vermögen auf seine Frau, wenn sie stirbt erben dann die 4 Kinder zu gleichen Teilen?

    1. Ihr Bruder und seine Frau haben gemäss Ihren Angaben einen Ehe- und Erbvertrag erstellt. Somit wird deren Nachlass nach diesen Dokumenten verteilt. Ohne Regelung würde beim Tod Ihres Bruders die Hälfte seines Nachlassvermögens an seine Ehefrau gehen. Die andere Hälfte würde zu gleichen Teilen an die vier leiblichen Kinder verteilt. Beim Nachversterben der Ehefrau wird das Vermögen zwischen ihren 5 Kindern (4 gemeinsame und ein voreheliches Kind) verteilt.

  19. Angenommen der Ehemann stirbt und hinterlässt seine Ehefrau und 2 Kinder. Die Frau ist Alleinerbin (vertraglicher Erbverzicht der Kinder). Geht dann die Freizügigkeitsleistung automatisch an die Witwe über und wird das Freizügigkeitskapital besteuert?

    1. Gelder der beruflichen Vorsorge fallen grundsätzlich nicht in die Erbmasse und werden in der Regel direkt dem überlebenden Ehegatten ausbezahlt. Auf der Auszahlung wird eine Kapitalauszahlungssteuer erhoben.

  20. Guten Tag!
    Was ist mit dem Geld von Pensionskasse wenn pensionierte stirbt?
    Bleibt Geld bei PK? Oder wird ausbezahlt ( Ehepartner, Kinder…)

    1. Verstirbt ein Rentenbezüger erhält sein Ehegatte eine Witwen- oder eine Witwerrente. Diese entspricht in der Regel 60 – 70% der laufenden Altersrente. Kinder sind grundsätzlich nur bis Alter 18 rentenberechtigt. Einige Pensionskassen sehen Waisenrenten bis zum 25. Altersjahr vor. Die Hinterbliebenenleistungen aus der Pensionskasse variieren. Massgebend ist deshalb das entsprechende Reglement der zuständigen Vorsorgestiftung.

  21. Mein verstorbener Mann und ich haben vor 14 Jahren jeweils zur Hälfte unseren beiden Kindern unser Haus und jeweils eine Eigentumswhg. über-
    schrieben. Meine Tochter hat ohne einen Vertrag geheiratet und einen Sohn bekommen. Ihr Mann hat aus einer anderen Ehe noch einen erwachsenen Sohn. Ich möchte, dass im Falle des Todes meiner Tochter mein Enkel
    das 1/2 Haus bekommt und falls auch er versterben sollte, mein unverheirateter kinderloser Sohn das 1/2 Haus und die Eigentumswhg, meiner Tochter erbt. Wie könnte das gütlich geregelt werden? Vielen Dank!

    1. Am einfachsten lässt sich dies mit einem öffentlich beurkundeten Erbvertrag regeln.

  22. Mein Vater ist kürzlich verstorben, seine Eltern leben aber noch. Vor 10 Jahren wurde eine Wohnung an ihn verschrieben, es ist aber ein lebenslanges Nutzniessungsrecht für seine Eltern beurkundet, sie bewohnen die Wohnung aber nicht selbst. Weiter war vorgesehen, dass die Wohnung an meinen Bruder und mich vererbt wird. Geht die Wohnung bereits jetzt an uns über? Bleibt das Nutzniessungsrecht bestehen? Wann wäre eine Versäusserung möglich? Freundliche Grüsse

    1. Wurde im Vertrag nichts anderes vereinbart, bleibt das Nutzniessungsrecht zu Gunsten der Grosseltern bestehen. Eine Veräusserung wäre auch mit einem Nutzniessungsrecht theoretisch möglich, der Wert der Liegenschaft würde sich aber aufgrund dieser Belastung reduzieren. Zudem ist es kaum realistisch, dass Sie eine mit einer Nutzniessung belasteten Liegenschaft einen Käufer finden. Die Eltern des Vaters könnten aber gegen ein Entgelt (= kapitalisierter Wert der Nutzniessung) auf die Nutzniessung verzichten und die Nutzinessung im Grundbuchamt austragen lassen.

  23. Was geschieht mit der Pension, im Fall eines vorzeitigen Todes des Versichterten (d.h. bevor das angehäufte Kapital nominel ausbezahlt werden konnte), wenn er sich gegen die Auszahlung des angehäuften Kapitals entschieden hat und eine lebenslange Pension beansprucht?

    1. Verstirbt die versicherte Person vor Erreichen des Rentenalters sehen die meisten Pensionskassen eine Ehegattenrente vor. Kinder unter 18 Jahren (je nach Pensionskasse auch bis 25 Jahre) erhalten zudem eine Waisenrente. Einige Pensionskassen sehen auch Leistungen an Konkubinatspartner vor, wenn diese gewisse Bedingungen (z.B. Alter, Dauer des Konkubinats usw.) erfüllen können. Verstirbt ein Bezüger der Altersrente, wird diese durch eine Ehegattenrente (in der Regel 60 – 70% der bisherigen Rente) abgelöst. Auch hier gibt es Vorsorgeeinrichtungen, welche den Lebenspartner gleich behandeln wie den Ehegatten. Die genauen Bestimmungen können Sie dem Vorsorgereglement entnehmen.

  24. Meine Mutter (Witwe) ist an unheilbarem Krebs erkrankt. Sie hat 5 Geschwister und zwei leibliche Kinder. Sind Ihre Geschwister bei ihrem Ableben erbberechtigt oder geht ihr gesamtes Vermögen an meinen Bruder und mich weiter? (Sie hat keinen Kontakt zu einigen ihrer Geschwister und die würden auch niemals eine Erbverzichtserklärung unterschreiben sondern sich eher darüber freuen).

    1. Nein, die Geschwister ihrer Mutter sind nicht erbberechtigt. Hinterlässt eine alleinstehende Erblasserin Nachkommen, geht ihre gesamte Erbschaft an ihre Kinder. Somit geht der ganze Nachlass Ihrer Mutter an Sie und Ihren Bruder.

  25. Ich lebe seit 2014 mit meiner Frau in zweiter Ehe in Süditalien. Wir haben zwei Kinder welche in der Schweiz leben. Ich habe noch einen Sohn aus erster Ehe mit welchem ich keinen Kontakt mehr habe. Wir leben hier in einer Eigentumswohnung und haben ansonsten kein weiteres Vermögen. Wie hoch ist der minimale Pflichtanteil an den Sohn aus erster Ehe in %.

    1. Wenn Ihr Nachlass nach CH-Recht verteilt wird, erhält Ihre Ehefrau die Hälfte Ihres Erbschaftsvermögens. Die andere Hälfte wird zu gleichen Teilen unter den drei Kindern (= je 1/6) verteilt. Der Pflichtteilsanspruch der Kinder beträgt ¾ des gesetzlichen Erbanteils. Der Pflichtteil Ihres Sohnes aus erster Ehe beträgt somit 1/8.

  26. Wir sind verheiratet, ich habe 2 erwachsene Kinder, meine Ehefrau ist kinderlos. Das Pensionskassekassenvermögen auszahlen lassen und Angelegt (Aktien, Obligationen), die Rendite dient dem Lebensunterhalt Rente). Gehört der Kapitalbezug in die Erbmasse? Kann ich meine Frau schützen damit sie weiter von der Rendite der Kapitalanlage leben kann?

    1. Ist die Auszahlung der Pensionskasse erfolgt, zählt diese grundsätzlich zur Erbmasse mit. Ihnen stehen verschiedene güter- und erbrechtliche Möglichkeiten zur Nachlassregelung offen. Wenn Sie ein gutes Einvernehmen mit Ihren Kindern haben, wäre ein Erbvertrag mit den Kindern und Ihrer Ehefrau ein geeignetes Instrument. Können oder sollen die Kinder nicht mitinvolviert werden, kann eine Kombination von güter- (z.B. Änderung des Güterstandes, Zuweisung des ehelichen Vermögens) und erbrechtlichen (z.B. Testament, Nutzniessung usw.) Massnahmen Ihre Zielsetzung erfüllen. Ziehen Sie zur Klärung einen Spezialisten hinzu.

  27. Wenn ich mit 56 in „Pension“ gehe und es zu einer PK-Kapitalauszahlung auf ein Sperrkonto geht, wird dieses Kapital dann später zu unserem (mein Mann und ich) Vermögen übergehen (Auflösung des Sperrkontos zu gegebener Zeit). Mein Mann hat eine erwachsene Tochter aus 1. Ehe. Gemeinsame Kinder haben wir keine. Wenn mein Mann nun vor mir sterben sollte, wird meine Stieftochter von meiner PK-Pensionskasse einen Anteil bekommen, da mein PK-Kapital sich nun schliesslich mit unserem übrigen Ersparten vermischt hat? Mein Mann ist bereits pensioniert und bezieht die monatliche PK-Rente (keine Kapitalauszahlung). Es gibt da verschiedene Aussagen und wenn ich tatsächlich meine Kapitalauszahlung aus der Pensionskasse mit meiner Stieftochter teilen müsste, könnte es tatsächlich „eng“ für mich werden, da ich dieses PK-Kapital eigentlich für unsere oder beim Ableben meines Mannes für meine persönliche Zukunft einsetzen möchte.

    1. Verstirbt Ihr Mann, bevor die Auszahlung aus dem Freizügigkeitskonto (Sperrkonto) erfolgt ist, ist die Tochter Ihres Mannes daran nicht beteiligt. Verstirbt Ihr Ehegatte nach der Auszahlung des Guthabens, kommt es in der Tat zu einer Vermischung des Vermögens. Der erbrechtlichen Aufteilung geht aber noch die güterrechtliche Auseinandersetzung zwischen Ihnen und Ihrem Ehemann voraus. Je nachdem, ob Ihr Pensionskassenguthaben vor oder während der Ehe angespart worden ist und welche güterrechtlichen Vorkehrungen Sie getroffen haben, kann Ihr Pensionskassenguthaben in die Erbmasse des Mannes einfliessen. Ziehen Sie deshalb zur Regelung Ihrer Nachlasssituation einen Experten bei.

  28. Ehefrau unterschreibt einen Erbverzicht auf ihren Pflichteil des Nachlasses, hat sie trotzdem Anspruch auf die Witwenrente des BVG vom Ehemann?

    1. Leistungen aus der beruflichen Vorsorge (2. Säule) sind grundsätzlich erbrechtlich nicht relevant. Somit hat die Ehefrau auch nach einem Erbverzicht weiterhin Anspruch auf die allfällige Witwenrente aus der Pensionskasse des Ehemannes.

  29. Vater verstorben. Es gibt eine Ehefrau und vier Kinder. Kein Testament Zwei Kinder haben bereits Boden oder ein Haus unter dem Schätzwert erhalten. Eine Tochter schon vor Jahren. Ein Sohn konnte vor einem Jahr das Elternhaus weit unter dem Schätzwert erwerben. Ehefrau wohnt auch noch in diesem Haus. Es ist noch ein Grundstück vorhanden. Wieviel Geld noch da ist weiss man nicht. Wie wird in diesem Fall vererbt. Alle sind verstritten weil niemand weiss wie gerecht geteit werden kann.

    1. Massgebend für die Berechnung der Erbmasse ist das bei Tod vorhandene Vermögen. Hat der Erblasser bereits Schenkungen oder Erbvorbezüge gewährt, sind diese beim Erbvermögen hinzu zu zählen. Die Liegenschaften werden grundsätzlich zum Verkehrswert bei Ableben des Erblasser berücksichtigt. Ausser der Erblasser hat in einer letztwilligen Verfügung eine andere Handhabung festgehalten. In einem ersten Schritt gilt es nun das gesamte Nachlassvermögen des Vaters (inkl. der bereits verschenkten Liegenschaften) zu ermitteln. Da die Erben verstritten sind und gemäss Ihrer Schilderung sich zu wenig mit der Materie auskennen, empfiehlt es sich dringend, eine Erbenvertreter einzusetzen oder einen Mediator oder Juristen beizuziehen.

  30. Mein Vater ist über 10 Jahre tot und hat uns 5 Kinder mit einem Ehe- und Erbvertrag (Kanton AG) auf den Pflichtteil gesetzt, wenn wir den Erbvertrag nicht annehmen. Wir alle haben damals zugestimmt und auf das Erbe zugunsten der überlebenden 2. Ehefrau (Sie waren über 20 Jahre verheiratet) verzichtet. Uns wurde im Erbvertrag der gesamte Nachlass zugesprochen nach dem Ableben der 2. Ehefrau. Nun ist die 2. Ehefrau auch verstorben und wir werden (gemäss Erbvertag) den gesamten Nachlass erben. Müssen wir 5 Kinder nun Erbschaftssteuern zahlen, da es sich nicht um unsere Mutter handelt sondern um die 2. Ehefrau meines Vaters.

    1. Massgebend für die Besteuerung des Nachlasses ist der Wohnsitz der verstorbenen Person. Im Kanton Aargau sind sowohl die Kinder wie auch die Stiefkinder von der Erbschaftssteuer befreit.

  31. Ich habe von 2010 bis 2018 als österreichische Grenzgängerin in der Schweiz gearbeitet, während ich weiter in Österreich gewohnt habe. Ich wechsle nun ab 2019 wieder zu einem österreichischen Arbeitgeber.
    Nun steht die Frage an: Zweite Säule ausbezahlen oder stehen lassen. Wenn ich das Geld an meine österreichische Abfertigungskasse überweisen lasse, wie viel wird dann versteuert? Ich habe gehört, im Normalfall bis 50 Prozent.
    Falls ich das Geld daher „stehen lasse“ – was muss ich dafür tun? Die Vorsorgestiftung meines bisherigen Arbeitgebers fragt nach, wohin sie das Geld überweisen sollen. Verliere ich hier immer die 50 Prozent Steuern?

    1. Verlieren Sie Ihren bisherigen Pensionskassenanschluss, können Sie Ihr Guthaben auf eine Freizügigkeitsstiftung übertragen lassen. Sie können diese Gelder bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters stehen oder bei Wohnsitznahme im Ausland auszahlen lassen (innerhalb der EU/EFTA gibt es aber noch Einschränkungen). Die Auszahlung der Kapitalabfindung kann im Ausland einer Besteuerung unterliegen. Die Steuerfolgen wollen Sie bitte direkt vor Ort abklären.

  32. Mein Partner und ich waren 2 Jahre zusammen. Es existiert ein testament und eine Tochter aus erster Ehe meines Partners. Sie bekommt den pflichteil und ich die freie Quote. Meine Frage hätte ich Anspruch vom todesfallkapital, wenn er mich begünstigt hat? Oder bekommt alles die Tochter.? Sie bekommt noch halbwaisenrente.

    1. Wenn es sich um eine reine Todesfallversicherung der Säule 3b (freie Vorsorge) handelt und Sie in der Police begünstigt sind, gehört das Guthaben Ihnen. Hat die Police einen Rückkaufswert (= Sparanteil), ist der Rückkaufswert bei der Pflichtteilsberechnung zu berücksichtigen.

  33. Wir haben keinen Ehevertrag wir haben zwei Töchter 22 und 17 Jahre wie kann ich es regeln das beim Tode eines Ehepartners der überlebende Ehepartner alles erhält, nicht teilen mit Kindern! Wird erst geteilt wenn beide Ehepartner gestorben sind. Ab welchem Alter muss ich mich betreff Pension 65 Jahre darüber informieren.

    1. Da sich jederzeit ein Todesfall ereignen kann, ist man gut beraten, sich bereits frühzeitig mit der Nachlassregelung auseinander zu setzen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Haben Sie keine Nachlassregelung getroffen, kommt die gesetzliche Erbteilung zum Tragen. Dabei ist die Erbschaft zwischen dem überlebenden Ehegatten und den Kindern zu teilen, wenn ein Elternteil stirbt. Je nachdem wie sich Ihr Vermögen zusammensetzt und welche Regelung Sie treffen, können Sie aber eine Auszahlung an die Kinder im Todesfall des ersten Ehegatten vermeiden.

  34. Meine Lebenspartnerin (bald Ehefrau) ist Anfang des Jahres von der Schweiz zu mir nach Deutschland ausgewandert. Die Pensionskasse ist in gesamter Höhe vom damaligen Arbeitgeber in der CH auf das Freizügigkeitskonto (SG) ausgezahlt worden. Ein neues Beschäftigungsverhältnis hat meine Lebenspartnerin bisher noch nicht.
    Nun wollen wir das Kapital nach Deutschland auszahlen lassen. In diesem Zuge wird ja nun Quellensteuer erhoben. Daher folgende Fragen:
    1) Kann das Kapital in gesamter Höhe bezogen werden? Oder nur der überobligatorische Teil?
    2) Im Kanton SG werden aktuell 8,07% Quellensteuer auf die Auszahlung erhoben. Gibt es noch eine Möglichkeit das Geld über einen günstigeren Kanton zu beziehen (SZ)? Oder ist es dafür bereits zu spät, da die Auszahlung auf das Freizügigkeitskonto bereits erfolgt ist?
    3) Gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, die Quellensteuer zurückerstattet zu bekommen? Falls ja, was muss veranlasst werden?

    1. Solange Ihre Lebenspartnerin der Sozialversicherungspflicht in Deutschland unterstellt ist, kann lediglich das überobligatorische BVG-Guthaben bezogen werden. Guthaben auf den Freizügigkeitskonten können Sie grundsätzlich jederzeit von einer Stiftung auf eine andere übertragen. Somit ist es für einen Wechsel zu einem günstigeren Quellensteuerkanton noch nicht zu spät. Falls zwischen ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht, können Sie unter gewissen Voraussetzungen die bezahlte Quellensteuer zurückfordern. Beachten sie aber, dass der deutsche Fiskus möglicherweise die Kapitalauszahlung ebenfalls besteuert. Die Steuerfolgen wollen Sie bitte direkt vor Ort abklären.

  35. Ich beabsichtige Anfang 2020 Jahren nach Frankreich auszuwandern. Nächstes Jahr könnte ich einiges in den überobligatorischen Teil der PK einzahlen, um Steuern zu sparen. (Der obligatorische Teil ist gefüllt). Werden bei einer Auswanderung und damit möglicher Auszahlung der überobligatorschen PK-Gelder Steuerforderung auf mich zukommen? (Beim Vorbezug für Immobilie wäre das ja so bei Bezug innert 2 Jahren nach Einkauf in PK). Ab wann fängt die „Sperrfrist“ von 2 Jahren bzgl. steuerneutralem Bezug von PK Geldern eigentlich an zu laufen? Ab Datum der Einzahlung oder Ende Jahr.

    1. Erhalten Sie aus der beruflichen Vorsorge eine Kapitalabfindung, muss der letzte Einkauf in die Pensionskasse mindestens 3 Jahre vor der Barauszahlung stattgefunden haben. Bei Verletzung der tagesgenau berechneten Frist laufen Sie Gefahr, dass die Steuerbehörde den Einkauf steuerlich nicht zulässt. Beachten Sie zudem die Steuerfolgen beim Bezug der Gelder. Falls die Steuerbelastung im Ausland auf der Kapitalauszahlung höher ist als die Einsparung durch den Einkauf, wäre auf eine Einzahlung zu verzichten.

  36. Wir leben in der Gütertrennung , im Testament möchten wir nur uns gegenseitig beerben. Es sind nur noch je Geschwister vorhanden. Frage: Können unsere Geschwister trotz Testament den 1/4 anfechten ,wenn Ja hätten sie Erfolg?

    1. Nein. Geschwister sind nicht pflichtteilsgeschützt und können somit auch keinen Pflichtteil geltend machen.

  37. Mein Partner und ich haben im Sinn die Schweiz für immer zu verlassen und einen neuen Wohnsitz in Frankreich zu erwerben. Wie sieht es mit der BVG aus? Können wir diese auszahlen lassen?

    1. Nehmen Sie Wohnsitz im Ausland können Sie sich Ihre Pensionskasse auszahlen lassen. Da Sie Wohnsitz in einem EU-/EFTA-Staat nehmen, können Sie sich vorerst jedoch nur den überobligatorischen Teil auszahlen lassen. Den BVG-Teil können Sie innerhalb der EU/EFTA in der Regel erst bei Erreichen des ordentlichen Rentenalters beziehen.

  38. Ich bin 56, IV-Rentnerin, geschieden, nicht berufstätig. Eigentümerin einer Eigentumswohnung. Wie muss ich vorgehen wenn ich diese meinen Söhnen, 21 und 18 überschreiben will? Ich möchte bis zu meinem Ableben in der Wohnung bleiben. Die Wohnung ist mit Hypotheken belastet die ich nicht amortisiere.

    1. Sie können die Liegenschaft an Ihre beiden Söhne übertragen und für sich ein lebenslanges Wohnrecht verlangen. Bei der Ausgestaltung des Wohnrechts (entgeltlich / unentgeltlich usw.) und der konkreten Umsetzung gilt es einiges zu beachten. Das Wohnrecht muss öffentlich beurkundet werden. Wenden Sie sich deshalb an einen Notar.

  39. Ich habe von meiner Mutter vor über 10 Jahren ein Grundstück erhalten im Wert von CHF 200’000.–. Dafür musst ich keinen Kaufpreis entrichten. Muss ich diesen Betrag beim Ableben der Mutter bezahlen ?

    1. Falls der Kaufpreis dem damaligen Verkehrswert entsprochen hat, müssen Sie sich im Erbgang nichts anrechnen lassen.

  40. Beabsichtige, meine Thai Partnerin zu heiraten. Habe einen Sohn aus erster Ehe. Was habe ich zu unternehmen, damit mein Sohn in der Schweiz der alleinige Erbe ist. Habe schon in Thailand geregelt, dass mein Vermögen dort ihr gehört.

    1. Mit einem öffentlich beurkundeten Erbvertrag zwischen Ihnen und Ihrer Ehefrau können Sie vereinbaren, dass sie bei Ihrem Tod keine Erbschaft erhält.

  41. mein vater ist vor 3monaten verstorben und es liegt kein gültiges testament(wurde nicht unterzeichnet) vor. mein vater hat vor 12jahren erneut geheiratet. die liegenschaft wurde 15 jahren vor der heirat gebaut (mit meiner mutter -1.ehe). es besteht auch kein ehevertrag (zb. gütertrennung) was die liegenschaft betrifft wurde nie etwas schriftlich unternommen. meine 2 schwestern haben das erbe ausgeschlagen… wer erbt nun wieviele anteile an der liegenschaft?

    1. Die Liegenschaft gehört zum Eigengut Ihres Vaters und fliesst ohne anderslautende Vereinbarung (Ehe-/Erbvertrag) direkt in den Nachlass. Der Nachlass ist zwischen dem Ehegatten und den Kindern aufzuteilen. Schlagen gesetzliche Erben (z.B. Kinder) das Erbe aus, erfolgt die Erbteilung, wie wenn Sie den Erbgang nicht erlebt hätten. Haben Ihre beiden Schwestern Kinder, treten somit diese an die Stelle der Geschwister. Ohne Kinder ist die Erbschaft zwischen Ihnen und der zweiten Ehefrau zu teilen.

  42. Mein Opa und meine Grossmutter sind verstorben vor ein par Monaten. Mein Vater ist allein Erbe. Meine Mutter und er sind geschieden und ich bin die einzige Tochter. erbt mein Vater nun alles oder bekomme ich auch etwas? Meine Grosseltern haben kein testament gemacht

    1. Nein, Sie erhalten keinen Anteil. Das Vermögen der Grosseltern geht ohne anders lautende Vereinbarung vollständig an Ihren Vater.

  43. Wie wird ein vererbtes Todesfallkapital aus der Pensionskasse versteuert? Zahlt man Erbschaftssteuer? Vermögenssteuer? Steuern wie bei einem Pensionskassen-Kapitalbezug?

    1. Leistungen aus der Pensionskasse gehören nicht zum Nachlass. Somit wird bei einer Kapitalauszahlung infolge Todesfall keine Erbschaftssteuer erhoben. Es wird aber eine Kapitalauszahlungssteuer (wie beim Pensionskassenbezug) erhoben. Nach der Auszahlung unterliegt das vorhandene Kapital der normalen Vermögenssteuer.

  44. ich bin verheiratet und keine Kinder. Meine Schwester (einziges Geschwister) ledig und keine Kinder. Sollte ich vor meinem Mann sterben, hat da meine Schwester Anspruch auf einen Pflichtteil?

    1. Treffen Sie keine erbrechtlichen Vorkehrungen geht ein Teil Ihres Nachlassvermögens an Ihre Schwester. Geschwister sind jedoch nicht pflichtteilsgeschützt. Soll Ihre Schwester kein Erbanteil erhalten, müssen dies in einem Testament festhalten.

  45. Ich musste meiner Schwester Fr. 30’000.00 für Erbe auszahlen. Kann dies von den Steuern abgezogen werden?

    1. Sie müssen bei der Steuererklärung die Vermögensveränderung zwar deklarieren, ein Abzug beim steuerbaren Einkommen ist aber nicht möglich.

  46. Unser Vater ist verstorben und hinterlässt seine zweit Frau und uns sechs Kinder aus erster Ehe. Welcher Anteil erbt seine zweite Frau und welchen Anteil erben wir sechs Kinder?

    1. Die Hälfte des Nachlassvermögens geht an die Frau des Verstorbenen. Die andere Hälfte wird zu gleichen Teilen zwischen den sechs Kindern aufgeteilt.

  47. Guten Tag
    Mein Onkel ist verstorben. Er hat keine Kinder, seine Frau (meine Tante) ist einiges vor ihm verstorben. Mein Onkel hat keine weiteren leiblichen Verwandten. Mein Onkel hat ein Testament errichtet, in dem er meinem Vater (=Bruder meines Onkels) einen Viertel seines Vermögens hinterlässt. Mein Vater ist jedoch auch bereits vor meinem Onkel verstorben. Treten nun meine Schwester und ich an Stelle unseres Vaters und erhalten diesen Viertel? Oder wird das gesamte Erbe auf die im Testament erwähnten verbleibenden noch lebenden Erben aufgeteilt?

    1. Guten Tag

      Hier kommt es auf den Wortlaut des Testaments an. Der Erblasser kann verfügen, dass bei Vorversterben eines eingesetzten Erben dessen Nachkommen erben. Ist dies festgehalten, würden Sie und Ihre Schwester somit den Anteil Ihres Vaters erhalten. Fehlt diese Bestimmung jedoch, geht der entsprechende Erbteil an die gesetzlichen Erben des Erblassers.

  48. Seit 8 Jahren mit meiner partner.Er ist Tod seit Martz 2017 Er hai mich in sein testament als eizel person alles gelasen kein kinder und beide elternteil gestorben. Was pastiera mit pensionkasse ….

    1. Guten Tag

      Pensionskassen sind nicht verpflichtet dem überlebenden Lebenspartner eine Lebenspartnerrente oder ein Todesfallkapital auszubezahlen. Einige Pensionskassen sehen aber solche Leistungen vor. Wenden Sie sich deshalb direkt an die zuständige Pensionskasse. Bitte beachten Sie aber, dass Sie für allfällige Leistungsansprüche die Partnerschaft vorgängig bei der Pensionskasse anmelden müssen und weitere Bedingungen (z.B. Alter usw.) erfüllen müssen.

  49. Geschätzte Damen und Herren, Kind A ist straffällig geworden und im Gefängnis. Kind A ist geschieden und hat ein Kind. Können die Eltern nur Kind A enterben? Können die Eltern nur Kind A auf den Pflichtteil setzen? Können die Eltern statt Kind A ihren Enkel als Erbe einsetzen?

    1. Guten Tag

      Sie können Ihre Nachkommen unterschiedlich behandeln und nur eines Ihrer Kinder auf den Pflichtteil setzen. Die daraus gewonnene freie Quote können Sie an eine Person nach Ihren Wünschen zuweisen. Die Hürden für eine Enterbung sind hoch und setzen entweder eine schwerwiegende Verletzung familienrechtlicher Pflichten oder eine schwere Straftat gegen den Erblasser oder diesem nahestehenden Personen voraus.

  50. Guten Tag,
    Ich habe vor 3 Jahren geheiratet. Ich habe zwei eigene Kinder und mein Mann hat eine Tochter. Ich habe ein Haus und Vermögen in die Ehe gebracht. Falls ich vor meinem Mann sterbe, was erbt mein Mann? Ich will, dass mein Mann, solang er will, im Haus bleiben kann.

    1. Guten Tag

      Bei Ihrem Ableben hat Ihr Ehemann mit Ihren eigenen Kindern das Nachlassvermögen je hälftig zu teilen. Räumen Sie ihm ein Wohnrecht an Ihrem Haus ein, kann er solange in der Liegenschaft bleiben, wie er lebt. Beachten Sie aber, dass Sie damit möglicherweise die Pflichtteilsansprüche der Kinder verletzen und die Verfügungsmöglichkeiten über die Liegenschaft für die Kinder auf lange Zeit blockieren. Sinnvollerweise ziehen Sie einen Experten zu, welcher Sie über die Konsequenzen der gewünschten Lösung detailliert informiert.

  51. Ich, 74-jährig, bin seit 18 Jahren mit meiner 2. Frau, Jahrgang 1960, verheiratet, wohnhaft im eigenen EFH.
    Aus erster Ehe habe ich 2 Kinder (Jahrgang ’72 und ’74). Welche Pflichtteile stehen meinen Kindern zu?

    1. Guten Tag Werner

      Der Pflichtteil der Kinder beträgt 3/4 des regulären Erbanspruches. Ohne Testament erben sowohl Ihre Frau wie auch Ihre Kinder je die Hälfte Ihres Nachlassvermögens. Setzen Sie Ihre Kinder in einem Testament auf den Pflichtteil erhalten diese somit 3/8 des Nachlassvermögens.

  52. Mein Vater ist verstorben, meine Mutter lebt noch. Es existiert ein Ehevertrag (Errungenschaftsbeteiligung, es wurden keine eigenen Güter in die Ehe gebracht). Meine Mutter lebt im eigenen Haus. Erhalten wir Kinder jetzt schon den Pflichtanteil, trotz Ehevertrag?

    1. Guten Tag

      Falls sich Ihre Eltern im Ehevertrag gegenseitig den Vorschlag zugewiesen haben (die Hälfte der Errungenschaft) und keine Eigengüter vorhanden sind, gibt es kein Nachlassvermögen. Somit können gemeinsame Kinder auch keine Pflichtteilsansprüche geltend machen.

  53. Mein unverheirateter Bruder ist verstorben. Er hatte eine Lebensversicherung abgeschlossen die bei Todesfall ausbezahlt wird. Nun meine Frage: wir sind zwei Schwestern und unsere Mutter, wie wird das Erbe aufgeteilt?

    1. Guten Tag Astrid

      Falls in der Lebensversicherung keine begünstigte Person eingesetzt worden ist, fällt die Auszahlung in den Nachlass. Hat Ihr Bruder keine eigenen Nachkommen, geht sein Vermögen zur Hälfte an die Mutter und die andere Hälfte an Sie und Ihre Schwester.

  54. Meine Eltern haben ein Testament gemacht, in welchem festgehalten wird, dass der uneheliche Sohn meiner Mutter, beim Ableben von ihr nur den Pflichtteil erhalten wird. Mein Vater verstarb im Jahre 2010. Meine Mutter erbte damals 1/2 und wir Töchter je 1/6 des erarbeiteten Vermögens. Meine Mutter schenkte uns Töchtern dann im Jahre 2015 je Fr. 20’000.00. Zwischenzeitlich ist mein Halbbruder verstorben, er hinterlässt 3 erwachsene Kinder. Leider ist vor kurzem meine älteste Schwester ebenfalls verstorben. Frage: wenn uns zwei leiblichen Töchtern unsere Mutter nun einen Betrag schenken würde, wie sieht das mit der Ausgleichspflicht aus? Oder erhalten die 3 Kinder nach dem Ableben unserer Mutter vom verbliebenen Vermögen ihren Pflichtanteil? Müssten sie klagen und ihren Anteil von mir und meiner Schwester zurück fordern – oder wird dies einfach vom Notar bestimmt?

    1. Guten Tag Sonja

      An die Stelle des verstorbenen Halbbruders treten seine Nachkommen. Beim Tod Ihrer Mutter sind diese somit auch erbberechtigt. Schenkungen an Nachkommen unterliegen grundsätzlich der Ausgleichungspflicht (ausser etwas anderes wurde vereinbart). Werden durch Schenkungen an Nachkommen Pflichtteile verletzt, kann die Pflichtteilsverletzung mit einer Herabsetzungsklage geltend gemacht werden.

  55. Ich habe eine alleinstehende Schwester ohne Kinder. Als Bruder bin ich erbberechtigt. Frage: Wie ist die Erbfolge nach mir, ich bin verheiratet und habe einen Adoptivsohn.

    1. Guten Tag

      Adoptivkinder sind leiblichen Kindern hinsichtlich Erbrecht gleichgestellt. Somit sind bei Ihrem Ableben Ihre Ehefrau und Ihr Adoptivsohn erbberechtigt. Ohne erbrechtliche Vorkehrungen erben der Ehegatte und die Kinder je die Hälfte des Nachlassvermögens.

  56. Im Ehevertrag kann ein Ehepaar dem überlebenden Ehepartner das Nutzniessungsrecht einräumen. Ist dazu ein Ehevertrag zwingend nötig, oder kann jeder Ehepartner im (nicht beurkundeten) Testament festhalten, dass der überlebende Ehepartner die Nutzniessung am Erbanteil der Kinder erhält?

    1. Guten Tag

      Die Nutzniessung am Nachlass kann auch mit einem Testament eingeräumt werden.

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